Bosch ist seit Jahrzehnten bekannt für seine Hardware-Lösungen rund um den Fahrzeugbau. Doch längst hat der Konzern auch seine Software-Kompetenz immer weiter ausgebaut und ist dadurch zum Komplettpaket-Anbieter geworden. "Bosch kann beides: Software und Hardware. Ohne anspruchsvolle Hardware bewegt sich selbst das klügste Auto keinen einzigen Millimeter", sagte Konzernchef Stefan Hartung im Rahmen der diesjährigen IAA Mobility. Man habe den Anspruch, die Branche auch in Zeiten von softwaregetriebener Mobilität mit maßgeschneiderten und intelligenten Lösungen entscheidend mitzuprägen.
Leicht ist es nicht, in diesem hart umkämpften und von schnellen Entwicklungen geprägten Segment permanent ganz vorne dabei zu sein. Doch erste Erfolge sind deutlich erkennbar. So soll allein das Bosch-Geschäftsfeld Brake-by-Wire und Steer-by-Wire bis 2032 einen Umsatz von über sieben Milliarden Euro generieren. Diese Technologie gilt als Schlüssel zu softwaredefinierten Fahrzeugen und automatisiertes Fahren. Dabei übernimmt die Software das Kommando, mechanische Verbindungen zwischen den Bauteilen sind nicht mehr nötig.
Mit Optimismus in die Zukunft
Die Bedeutung dieses zentralen Bausteins wird nach Überzeugung von Bosch Mobility-Chef Markus Heyn im nächsten Jahrzehnt immer schneller wachsen. Und: "Das Design der Hardware richtet sich in Zukunft nach den Anforderungen der Software." Er blickt optimistisch in die Zukunft. Denn trotz einer weltweit eher stagnierender Fahrzeugproduktion, trotz deutlicher Kaufzurückhaltung und einem eher mühsamen Anlauf der Elektromobilität wird Bosch Mobility 2025 zumindest leicht wachsen – man erwartet ein Umsatzplus von immerhin zwei Prozent.
Bosch profitiert dabei von seiner Rolle als Alleskönner. Das Unternehmen liefert Hardware mit eingebetteter Software, Services oder unabhängige Software, die die Fahrzeughersteller dann in ihre Systeme integrieren. "Ob getrennt oder miteinander verbunden, standardisiert, integriert oder entkoppelt – wir können alles genau so anbieten, wie der Kunde es sich wünscht", so Hartung.
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Auf die Endkunden, die Autonutzer, kommen neue Zeiten zu. Denn durch die Möglichkeiten von permanenten Updates altern ihre Fahrzeuge wesentlich langsamer. Das Auto wird ständig aktualisiert und lernt dank Künstlicher Intelligenz (KI) auch ständig dazu. Das geht bis hin zu Details wie einem per Sprachsteuerung veränderbaren Fahrgefühl. Heute besonders sanft, morgen etwas knackiger, übermorgen komplett ruckfreie Ampelstopps: Das Software Vehicle Motion Management von Bosch macht es möglich, weil es Bremse, Lenkung, Antrieb und Fahrwerk zentral ansteuert und sich die einzelnen Systeme dadurch besser aufeinander abstimmen lassen.
KI-Systeme bereits "breit im Einsatz"
Mit Zukunftsmusik hat das übrigens nichts zu tun, laut Bosch sind diese Systeme bereits bei über zwei Dutzend Herstellern in Europa, China und Japan "breit im Einsatz". Einen vergleichbaren Ansatz bietet der deutsche Konzern auch bei den intelligenten Fahrerassistenzsystemen. Da können die Fahrzeughersteller zwischen drei vorkonfigurierten Varianten wählen. Hard- und Software gibt es auch hier auf Wunsch integriert oder separat.
IAA Mobility 2025 – Impressionen

Je "klüger" das Auto sein soll, desto leistungsfähiger muss dessen zentraler Rechner sein. Auch hier ist Bosch auf Erfolgskurs. Kunden wie BMW sorgen dafür, dass das Geschäft mit Hochleistungscomputern jährlich um über fünf Prozent wächst. Besonders erfolgversprechend sind zentrale Fahrzeugrechner, die die Funktionen für Assistenzsysteme und Infotainment in einem Steuerelement und in einem sogenannten System-on-Chip kombinieren, was Energie und Platz, aber nicht zuletzt auch Kosten spart. In die modular aufgebauten Systeme kann Software unterschiedlicher Hersteller eingespielt werden. Beim chinesischen Hersteller SAIC-GM wird beispielsweise mit solch einem Hochleistungscomputer ein Cockpit mit KI realisiert, dessen Nutzerin oder Nutzer sich auf komplett natürliche Weise mit seinem Auto unterhalten kann.
Allianzen werden immer wichtiger
Dass der dynamische Bereich mit neuen Geschäftsmodellen und skalierbaren Softwaresystemen nicht komplett im Alleingang zu bewältigen ist, ist für Bosch eine Binsenweisheit. Das zeigen etwa strategische Partnerschaften zur Entwicklung von Systemen für das assistierte und automatisierte Fahren mit WeRide und Horizon Robotics in China oder mit VW-Tochter Cariad in Deutschland. Klare Prognose des Marktführers: Diese Allianzen werden zukünftig immer wichtiger – und der Software-Anteil im Auto wird immer weiter steigen. Profitieren sollen davon letztlich auch die Autofahrerinnen und Autofahrer – in Form immer sichererer und komfortablerer Begleiter.
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