Kaum auf dem Markt, kann Xpeng schon Produkte der Extraklasse vorweisen. Zumindest bezüglich Design und Ladeperformance. Und genau hier hat der Hersteller jetzt noch einmal nachgelegt. ntv.de hat den modifizierten G6 als Performance-Variante ausgeführt.
Xpeng - wer oder was ist das? Richtig bekannt ist die Marke hierzulande noch nicht, deren Gründer durch ihr Wirken bei der traditionellen chinesischen Guangzhou Automobile Group vor mehr als zehn Jahren bereits Know-how in das junge Unternehmen brachten. Und jetzt laufen da plötzlich schick gezeichnete Fahrzeuge vom Band, die auch noch durch Ladeleistungen auf dem Papier bestechen, von denen sämtliche deutsche Hersteller noch weit entfernt sind.
Und beim Vertrieb geht der moderne chinesische Hersteller einen Weg, der mehr Erfolg bringen soll, als viele Marken aus dem Reich der Mitte hierzulande bisher haben. Daher betreibt Xpeng keinen Online-Handel über das Internet, sondern setzt auf stationäre Händler mit Vertriebskompetenz. Derzeit existieren in Deutschland bereits 60 Standorte, aber nächstes Jahr schon möchte der Importeur die Anzahl verdoppeln.
Um dann was genau zu verkaufen? Beispielsweise das jüngst optisch leicht angepasste Mittelklasse-SUV G6, das sich jetzt durch eine durchgehende LED-Leiste vorn auszeichnet, während diese früher unterbrochen war.
Doch das wirklich Verrückte sieht man gar nicht auf den ersten Blick. Konnten schon die frühen G6-Topvarianten mit nicht gerade mickrigen 280 kW laden, pulverisiert das Update diese Performance einfach mal. Trommelwirbel, wie schnell kann er denn nun? Der Blick in das Datenblatt schockt so ein bisschen, denn plötzlich macht man sich Gedanken, wo denn die deutsche Autoindustrie geblieben ist. Xpeng haut den etablierten Marken mal eben schlappe 451 kW Ladeleistung um die Ohren - und das auch noch mit der günstigeren LFP-Technik. Der berühmte Hub von 10 auf 80 Prozent? Soll in zwölf Minuten erledigt sein. Bäm.
Freilich bleibt abzuwarten, wie sich die 80 kWh große Batterie in den Wintermonaten so schlägt. Zumal Lithium-Eisenphosphat-Batterien deutlich temperatursensibler sind als die bisher meist zum Einsatz kommenden Lithium-Ionen-Speicher.
Der G6 lädt, als gäbe es kein Morgen
Und Xpeng war natürlich so clever, die Testwagen zum Start der Demorunde mit niedrigen Ladeständen auszugeben, damit sich die Journalisten selbst von den Ladekünsten überzeugen können. Tja, dumm bloß, dass die Infrastruktur noch gar keine entsprechend kräftigen Säulen hergibt. Also ab zu Ionitiy und den G6 an die 350-kW-Lade anstöpseln. Es geht los bei 21 Prozent, und nach zehn Minuten sind daraus 75 Prozent geworden. Die Ladeleistung verharrt bei 335 kW, limitiert durch die Säule. Beeindruckend.
Doch soll der G6 jetzt den europäischen Markt aufmischen? Wohl kaum, denn abgesehen davon, dass es gerade im gewerblichen Bereich eng wird aufgrund von Car Policies, verkörpert dieser Xpeng einen bestimmten Stil, den nicht alle Kunden schätzen dürften. Denn die Kreativen haben innen eine Mischung aus Nio und Tesla kreiert - alles super clean und technoid, aber haptisch und optisch wenig aufregend. Allerdings stimmt die Qualität der Materialien und deren Verarbeitung, hier kann man also kaum meckern.
Und natürlich steckt nicht nur viel Lade-, sondern ebenso mächtig Motorleistung unter dem Blech. Dank 487 PS hämmert die Performance-Ausgabe nur so nach vorn unterm Abrufen aller Reserven. Aber die Lenkung wirkt eher leichtgängig und synthetisch als präzise und sportlich, das wäre zu beachten. Ist ja auch in Ordnung, lässt den G6 indes wenig fahraktiv wirken. Als komfortabler Langstreckler geht er aber sehr wohl durch.
Laderaumvolumen ist eher Team Lifestyle als Nutzwert
Bei den praktischen Fertigkeiten sieht das Bild zweigeteilt aus. Mit 571 Litern Gepäckraumvolumen bei aufrecht stehenden Lehnen ist der ausgedehnte Urlaub mit vier Personen gesichert. Jedenfalls sollte es nicht an der Unterbringung von Koffern scheitern. Allerdings muten 1374 Liter bei umgeklappten Lehnen wiederum mager an - nichts für den Baumarkt also. Dafür kommen Hinterbänkler großzügig unter, was angesichts von 2,89 Metern Radstand naheliegt.
Zum Schluss noch mal der Vergleich mit dem Tesla. Gegen ein mittlerweile ältlich wirkendes Model Y wirkt der futuristisch-moderne 2,2-Tonner tatsächlich wie vom anderen Stern. Vor allem das Heck mit seinen grazilen LED-Schlussleuchten strahlt einen Hauch von Futurismus aus.
Schade nur, dass selbst die Performance-Ausgabe bereits bei 202 km/h einbremst. Hier ist Tesla mutiger und lässt seinem Top-SUV freien Lauf bis 250 km/h. Allerdings langen die US-Amerikaner auch ganz schön hin mit einem Grundpreis von 62.970 Euro. Der 4,76 Meter lange Xpeng G6 AWD Performance erscheint dagegen wie ein Schnäppchen mit 51.600 Euro. Klar, immer noch viel Geld losgelöst betrachtet, aber das Gebotene überzeugt. Es geht jedoch auch günstiger, demnach startet die Basis mit Hinterradantrieb schon ab 47.600 Euro - bei gleicher Ladeleistung. Wenn das keine Ansage ist.
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