Der Cupra Tindaya ist ein Showcar. Gut so. Denn einige Aspekte an dem 4,72-Meter-Viersitzer sind so übertrieben, dass es wohl nur wenige Menschen "schön" finden. Einige Details des IAA-Showcars Tindaya und dessen technische Finessen werden aber bei kommenden Cupra-Modellen in Serie gehen – und das ist komplett "based" (Jugendjargon für authentisch).
Cupra Tindaya

Tindaya mit Range Extender
Der Cupra Tindaya steht laut Cupra auf der Scalable Systems Platform (SSP) des Volkswagen-Konzerns, die sowohl mit batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) als auch mit dem neuerdings zum Allheilmittel stilisierten REEV-Antrieb – Range Extended Electric Vehicle, also ein Reichweitenverlängerer – kompatibel ist.
Für den Tindaya hat sich Cupra für den seriellen REEV-Antrieb entschieden. Kenner der Materie kennen diese Technik aus dem Opel Ampera, der 2011 vorgestellt wurde und damit offensichtlich zu früh dran war. So oder so: Die Kraft für den Vortrieb wird in der Regel durch die Elektromotoren an die Räder gegeben, der Verbrenner dient lediglich als „interne Ladeinfrastruktur“.
Beim Tindaya sollen zwei Elektromotoren die vier Räder antreiben und der bekannte 1,5-Liter-TSI als Generator Reichweite schaffen. Die Kombination aus Elektroantrieb und Verbrenner soll bis zu 300 Kilometer elektrisch und insgesamt mehr als 1.000 Kilometer Gesamtreichweite ermöglichen. Mit 496 PS (365 kW) sprintet der bis dato stärkste Cupra in 4,1 Sekunden auf 100 km/h. Laut Cupra ist eine Elektro-Variante des Tindaya technisch ebenso umsetzbar.
Ist der Cupra Tindaya heiß wie ein Vulkan?
Das Exterieurdesign greift den namensgebenden Vulkanberg Tindaya auf Fuerteventura auf und soll wohl „heiß wie ein Vulkan“ sein. Spaß beiseite: Die Lackierung wechselt je nach Lichteinfall und von vorn nach hinten zwischen tiefem Metallic-Grau hin zu warmem Beige, kombiniert mit kupferfarbenen Akzenten, Cupra eben. Früher nannte man das „Flipflop-Effekt“, den gab es in den 1990ern allerdings noch nicht mattiert.
Die Tindaya-Front wird durch das Cupra-typische Sharknose-Design und illuminiertem Cupra-Logo auf der „Motorhaube“ geprägt. Erstmals bei Cupra: eine beleuchtete Frontmaske mit dreieckiger Lichtsignatur, die beim Ankommen und Weggehen den Fahrer „pulsierend“ begrüßt und verabschiedet. Markante Linien, Luftkanäle und 23-Zoll-Räder (!) sollen Dynamik und Robustheit unterstreichen. Die Glaselemente an den Kotflügeln verströmen das eher weniger, waren aber bislang noch nicht an einem Auto zu finden. Das Crossover wirkt wie eine Mischung aus Fastback und Shooting-Brake. Die lange Motorhaube und der imposante Heckspoiler geben dem Tindaya eine unverwechselbare Silhouette.
Fahrer sitzt im Zentrum des Tindaya
Innen setzt Cupra auf ein fahrerzentriertes Cockpit – denn Cupra ist für Menschen mit Freude am Fahren gemacht – und soll das auch in Zukunft bleiben. Ein 24-Zoll-Display, ein „gaming-inspiriertes“ Lenkrad sowie die hohe Mittelkonsole betonen den Charakter der Studie Tindaya. Im Mittelpunkt des Interieurs steht „das Juwel“. Dabei handelt es sich um ein Bedienelement aus Glas, das Fahrmodi, Licht und Sound (innen und außen) orchestriert
Ergänzt wird es von einem Projektionsband unterhalb der Frontscheibe, haptischen Bedienelementen und einem High-End-Audiosystem von Sennheiser. Die 2 + 2-Innenraumarchitektur mit gegenläufig öffnenden Türen (wie beim Opel Meriva) ohne B-Säule und scheinbar schwebenden Schalensitzen, mit Bestandteilen aus Glas, will nachhaltige Materialien wie „Bcomp-Flachsfasern“, gewachste Mikrofaser, lederimitierenden Stoffmix und 3D-gedruckte Aluminiumstrukturen zu einem sportiven Ganzen zusammenfügen. Sagen wir so: es sieht futuristisch aus.
Ein weiterer Fokus des Cupra Tindaya liegt auf der „digitalen Vernetzung“: Das zentrale Display wird durch den Monitor+ ergänzt, der – wie oben angerissen – Inhalte entlang der Windschutzscheibe projiziert. Details sollen sich auf Gewohnheiten des Fahrers automatisch einlassen und das Wohlbefinden steigern. Drei Interaktionsmodi passen Anzeige und Funktionen an – von minimalistischer Fahrerfokussierung bis zu vernetzten „Tribe-Inhalten“ – richtig minimalistisch wirkt am Tindaya jedoch nichts.
Das werden wir vom Tindaya in Serien sehen
Der Cupra Tindaya ist ein Showcar. Daher ist sein Auftritt visuell noch lauter, als die Marke sowieso auftritt. Und dennoch werden wir bald Details der Studie in der Serie sehen, wie Designchef Jorge Diez beim Vorabtermin direkt neben dem Autoflotte-Büro in München erwähnte. Der Cupra Raval zum Beispiel kommt mit dem „aufgesetzten“ Dach(-verlauf), wie das letzte Saab-Modell, der 9-5, und der noch immer aktuelle Range Rover Evoque bereits vorgemacht haben. Die Motorhaube des Raval ähnelt (in klein) der des Tindaya, ebenso das Design des Heckspoilers, der Rückleuchten und des hinteren Kotflügels. Zu vergleichen sind beide Modelle auf der IAA 2025 in München.
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