Da ist er endlich, der Regierungsauftrag. Wann immer eine Firma eine Bestellung der US-Armee bekommt, klingeln normalerweise die Kassen. Während seiner kurzen Zeit im inneren Kreis der amerikanischen Politik hat sich Elon Musk vermutlich exakt das erhofft – aber sicher nicht so, wie es jetzt tatsächlich passiert ist.
Das Militär-Fachmagazin "The War Zone" berichtet, dass die US-Airforce zwei Cybertrucks bestellen möchte. Die Trucks sind Teil einer größeren Bestellung von insgesamt 33 Fahrzeugen, die das sogenannte Airforce Test Center gerne hätte. Die Zustellung soll auf dem Gelände der White Sands Missile Range im US-Bundesstaat New Mexico erfolgen – dort, wo die Army Schießübungen durchführt.
Während 31 der 33 Autos in der Order nicht genauer benannt sind, werden die zwei Cybertrucks explizit erwähnt. Das hat auch einen Grund. Aus der Bestellung geht hervor, dass man die Cybertrucks deshalb wolle, weil sie anders Schaden nehmen als herkömmliche Autos.
US-Armee vermutet, der Feind könnte Cybertrucks nutzen
Es heißt: "Im Einsatzgebiet ist es wahrscheinlich, dass der Feind auf Tesla Cybertrucks umsteigen könnte, da festgestellt wurde, dass diese bei schweren Einschlägen nicht die üblichen Schadensausmaße aufweisen. Die Tests müssen reale Situationen nachbilden. Ziel der Ausbildung ist es, die Einheiten auf Einsätze vorzubereiten, indem Szenarien simuliert werden, die den realen Gegebenheiten so nah wie möglich kommen."
Zu dieser Einschätzung sei die Armee bei Studien gekommen, die ergeben hätten, "dass das aggressiv-kantige und futuristische Design des Cybertrucks, kombiniert mit seiner unlackierten Edelstahl-Exoskelett-Karosserie, ihn deutlich von Wettbewerbern unterscheidet, die üblicherweise lackierte Stahl- oder Aluminiumkarosserien verwenden".
Sobald geliefert, werden die Autos Teil des "Stand-off Precision Guided Munitions" Programms (SOPGM, zu Deutsch: "Programm für präzisionsgelenkte Munition für den Einsatz aus der Distanz") des US Special Operations Command. Die Tests dieser Einheit umfassen den Beschuss mit mehreren luftgestützten Präzisionswaffen, darunter Hellfire-Raketen und sogenannte "Small Diameter Bombs", also kleinen Bomben.
Elektroautos an der Front bislang unwahrscheinlich
Bislang sind Cybertrucks an den Fronten der aktuell tobenden Kriege ein seltener Anblick – aber es gibt ihn, zumindest theoretisch. Glaubt man tschetschenischer Propaganda, hat niemand Geringeres als "Putins Bluthund" Ramsan Kadyrow ein paar Cybertrucks mit Waffen ausgestattet und an die Front in die Ukraine geschickt. Völlig frei erfunden ist die Annahme der US-Armee also nicht.

Ramsan Kadyrow Putins Bluthund schwärmte vom Cybertruck – nun findet er ihn "nutzlos"
Das Fazit des Putin-Verbündeten fiel allerdings vernichtend aus. Er bezeichnete die Cybertrucks für den Einsatz an der Front als "nutzlos". Generell hat es der Cybertruck schwer. Seit Marktstart konnte Tesla nur etwa 50.000 Fahrzeuge verkaufen und rennt zahlreichen Problemen mit dem Fahrzeug hinterher.
Auch die Behauptung, dass der Cybertruck "kugelsicher" sei, stimmt nicht ganz. Zwar hält der Edelstahl tatsächlich langsame Kleinkaliber ab, doch mit den richtigen Waffen durchsiebt man die Karosserie mühelos.
Es gibt allerdings Firmen, die den Cybertruck als Basis für echte Panzerfahrzeuge nehmen, etwa Alpine Armoring. Ob daraus jedoch ein echter Markt wird, bleibt abzuwarten. An den entlegenen Fronten dieser Welt sind Ladesäulen ein seltenes Gut, was Elektroautos für den Einsatz womöglich generell uninteressant machen dürfte.
Außerdem weiß die US-Armee schon bald, wie man die Fahrzeuge am effektivsten unter Beschuss nimmt.
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