Der Autobauer Seat trotzt dem Gegenwind der Branche: Zwar brachen Umsatz und Ergebnis im Vergleich zu 2024 deutlich ein, doch zeigt sich das spanische Unternehmen im laufenden Jahr operativ auf Kurs. Vor allem im zweiten Quartal konnte die Volkswagen-Tochter wieder beschleunigen: Nach nur fünf Millionen Euro im Auftaktquartal stieg der Betriebsgewinn per Ende Juni auf 38 Millionen Euro. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 sind das aber 91 Prozent weniger.
Gründe für das schwächere erste Halbjahr lagen vor allem in gestiegenen Produktkosten, einem ungünstigeren Absatzmix und den kürzlich verhängten EU-Zöllen auf den in China gefertigten Cupra Tavascan. Hinzu kam eine geplante Drosselung der Produktion im Werk Martorell im Rahmen der Umstellung auf die urbane Elektroplattform des Volkswagen-Konzerns, die 2026 in Serie gehen soll. Die Gesamtproduktion sank dadurch von 291.600 auf 244.700 Fahrzeuge.
Markus Haupt, Interims-CEO von Seat, sieht dennoch keinen Grund zur Sorge: "Wir sind zuversichtlich, dass wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern werden. Mit einem starken und vielfältigen Produktportfolio (...) verfügen wir über eine solide Grundlage für weiteres Wachstum." Finanzvorstand Patrik Andreas Mayer betonte, dass man sich weiterhin auf die langfristige Strategie, "die auf Elektrifizierung, Transformation und dem Wachstum von Cupra basiert", konzentrieren werde. Mut macht den Verantwortlichen gerade die deutlich verbesserte Performance im zweiten Quartal.
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Absatz: Cupra überholt Kernmarke
Für Wachstum beim Absatz sorgt derzeit ausschließlich Cupra. Mit 167.600 ausgelieferten Fahrzeugen in den ersten sechs Monaten legte die Challenger-Marke um 33,4 Prozent zu und steuert auf die Marke von einer Million weltweit verkaufter Fahrzeuge seit ihrem Launch 2018 zu. Das meistverkaufte Modell bleibt der Formentor. Besonders dynamisch entwickelten sich die Elektromodelle, deren Absatz sich mehr als verdoppelte (plus 105,3 Prozent).
Konzernweit lieferten die Spanier per Ende Juni 302.600 Fahrzeuge aus, das waren 1,7 Prozent mehr als im Gesamtzeitraum. Die Kernmarke Seat steuerte 135.000 Einheiten bei, vor einem Jahr waren es noch 171.700 Stück.
Mit Umsatzerlösen in Höhe von 7,6 Milliarden Euro (minus zwei Prozent) und einer Umsatzrendite von 0,5 Prozent ist die Profitabilität derzeit zwar gedämpft, doch verweist das Seat-Management auf eine deutlich positivere Erwartung für das zweite Halbjahr. Dies gelte auch im Hinblick auf die Elektrifizierungsstrategie – insbesondere die Einführung des Cupra Raval 2026 – und auf künftige Modelloffensiven.
US-Markteintritt verschoben
Der ursprünglich für 2030 geplante Start von Cupra in den USA verzögert sich hingegen. Vertriebsvorstand Sven Schuwirth erklärte: "Wir halten nicht inne, sondern verschieben lediglich unseren Markteintritt in den USA. [...] In der Zwischenzeit wird Cupra auf der starken Dynamik in bestehenden Schlüsselmärkten aufbauen." Einen neuen Termin nannte der Manager nicht.
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