Der elektrische Toyota Urban Cruiser macht seinem Namen keine Ehre. Statt sich als Stadtfloh abstempeln zu lassen, mutiert der Klein-SUV mit potenten Antrieben zum Dynamiker - und macht mit Allrad-Antrieb sogar vor leichteren Offroad-Ausflügen nicht Halt.
Toyota will mit dem elektrischen Urban Cruiser jetzt im umkämpften B-Segment durchstarten. Das gemeinsam mit Suzuki entwickelte Kleinwagen-SUV teilt sich die technische Basis mit dem baugleichen eVitara. Zur Wahl stehen zwei Varianten mit Vorderradantrieb, die 106 kW/144 PS sowie 128 kW/174 PS leisten. Eine Allradversion markiert mit 135 kW/184 PS die Leistungsspitze. Für ein - allein durch den Namen - als Stadtauto deklariertes Modell ist das fast schon übermotorisiert. Der Elektro-SUV ist zu Preisen ab knapp 30.000 Euro bestellbar und soll in der zweiten Jahreshälfte ausgeliefert werden.
Bereits beim ersten Betrachten fällt das selbstbewusste Design auf. Die bullige Frontpartie, das glatte LED-Tagfahrlicht und die markante Schutzbeplankung aus schwarzem Kunststoff rundum vermitteln einen robusten Charakter. Die Kombination aus klassischen Bedienelementen und einem modernen Cockpit mit Touchdisplay sorgt für ein übersichtliches Interieur, das dem Fahrer alle wichtigen Informationen in klar strukturierten Anzeigen präsentiert. Auch wenn der Offroader-Auftritt im ersten Moment für ein SUV im Kleinwagen-Segment großspurig wirkt, ist insbesondere die Allrad-Variante geländegängiger, als es die meisten Kunden mutmaßlich jemals ausprobieren werden.
Bei den beiden Varianten mit Frontantrieb setzt Toyota auf einen Motor an der Vorderachse mit jeweils 193 Newtonmeter Drehmoment. Die Einstiegsversion verfügt über eine Batteriekapazität von 49 Kilowattstunden (kWh) und schafft damit nach WLTP-Zyklus bis zu 344 Kilometer, bei einem Verbrauch von 14,9 kWh/100 km. Mit einer 61-kWh-Batterie fährt der größere Bruder mit 144 PS bis zu 426 Kilometer weit, genehmigt sich dabei nach Norm 15,1 kWh/100 km.
Leise, agil, souverän
Der Allradler setzt ebenfalls auf die große Batterie und verfügt über einen zusätzlichen elektrischen Antrieb an der Hinterachse. Mit 307 Newtonmeter Drehmoment ist er wesentlich durchzugsstärker und beschleunigt in 7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Interessant: Toyota setzt bei beiden Batteriegrößen auf Lithium-Eisenphosphat-Zellen. Deren Energiedichte ist zwar nicht so hoch wie bei den üblichen Lithium-Ionen-Batterien, dafür sind sie aber kostengünstiger.
Bei einer Testfahrt in der Allrad-Topvariante zeigt sich der Urban Cruiser im Stadtverkehr angenehm leise, agil und mit souveränem Handling. Die Hinterachse greift bei niedrigen Geschwindigkeiten unter 90 km/h nur dann unterstützend ein, wenn die Traktion der Vorderräder nicht ausreicht. Damit erzielt er eine maximale Reichweite von 395 Kilometern. Das straffe Fahrwerk und die lauten Windgeräusche bei Autobahntempo trüben das Vergnügen mit dem Toyota allerdings.
Der Innenraum gefällt mit klaren Linien und funktionalem Design. Neben dem Mix aus klassischen Schaltern und Touchbedienung bietet das Infotainmentsystem moderne Konnektivitätsstandards und eine integrierte Navigation. Die Fahrersitze sind komfortabel und robust zugleich. Während der Kofferraum mit 310 Litern auf Klassenstandard liegt, zeigt sich Toyota bei der Flexibilität pfiffig. Die Rückbank lässt sich in Längsrichtung um etwa 16 Zentimeter verschieben, um den Passagieren je nach Bedarf mehr Beinfreiheit auf Kosten des Gepäckvolumens zu ermöglichen. Darüber hinaus lassen sich die hinteren Rückenlehnen im Verhältnis 40:20:40 umklappen und in ihrer Neigung verstellen.
Als flexibler Partner beweist sich der kleine SUV auch bei einem Ausflug ins Gelände. Im Hinterland mit Schotterwegen und tief ausgewühlten Fahrspuren ist kaum auszumachen, wo und wann der Hinterachsmotor aktiv wird. Die Übergänge sind fließend. Für Bewohner schneereicher Regionen oder auch Förster, die mit einem elektrischen Kleinwagen liebäugeln, präsentiert sich der Urban Cruiser mit Allrad-Antrieb damit als eine Option. Allerdings ist diese an die höchste Ausstattungsvariante "Loung" gekoppelt - und kostet damit in Deutschland mindestens 42.990 Euro.
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